Rätselhaftes Fundstück: Der mächtige Gewerkschafter
Er organisierte erfolgreiche Streiks, arbeitete aber auch mit der Mafia zusammen. Bis heute wurde die Leiche von Jimmy Hoffa nicht gefunden.
„Nationale Gefahr“ – so brandmarkt das US-Magazin „Life“ im Jahr 1959 Jimmy Hoffa. Der Boss der Gewerkschaft der Fuhrleute, kurz „Teamsters“, gilt als derart mächtig, dass er Amerika stillstehen lassen kann. Seine Entschlossenheit stellt der 1913 im US-Bundesstaat Indiana geborene Hoffa schon als junger Lagerarbeiter unter Beweis. Um einen höheren Lohn zu erstreiten, organisiert er 1932 den „Erdbeerstreik“, der die Firmenleitung der Kroger Food Company angesichts der verderblichen Früchte im Lager schnell in die Knie zwingt.
Dann engagieren ihn die Teamsters. Hoffa spricht die Fuhrleute persönlich auf den Highways und auf Rastplätzen an. Er bekommt dafür kein festes Gehalt, sondern behält einen kleinen Teil der Beiträge jener Mitglieder ein, die er geworben hat. Es kommt zu gewaltsamen Arbeitskämpfen. Mehrmals wird sein Auto von der Straße gedrängt, einmal entgeht er einem Bombenanschlag. Hoffas Methoden verbessern die Lage vieler Arbeitnehmer, doch es gibt eine dunkle Seite. Seit den 30er Jahren arbeitet er mit der Mafia zusammen, die sich früher bei Streiks auf die Seite der Unternehmer geschlagen hat. Hoffa bewegt Mafiapaten zur Neutralität; der Preis ist, dass er nicht mehr von der Organisation loskommt. Als er 1957 Präsident der Teamsters wird, haben Strafermittler ihn längst im Visier. Sie sind sicher, dass sich Hoffa aus der Pensionskasse der Teamsters bedient und Kasinos der Mafia in Las Vegas finanziert.
Ein Gericht spricht ihn frei, obwohl er ein Mitglied eines Untersuchungsausschusses gegen die organisierte Kriminalität bestochen hat. Erst 1967 gelingt es, den Gewerkschaftsboss zu 13 Jahren Haft zu verurteilen. Davon sitzt er nur vier Jahre ab. Richard Nixon begnadigt ihn. Mit aller Macht versucht Hoffa, zurück an die Spitze der Teamsters zu gelangen. Bis zum 30. Juli 1975. An diesem Tag verschwindet er spurlos vom Parkplatz seines Stammlokals Machus Red Fox in Michigan. Bis heute wurde keine Leiche gefunden. Amerika rätselt, wo Hoffa geblieben ist. Zuletzt grub das FBI 2013 einen Acker im Oakland County auf der Suche nach der Leiche um. Vergeblich.
RÄTSELFRAGEN
- In welchem Hotel in Los Angeles wurde 1968 der Präsidentschaftskandidat Robert Kennedy angeschossen?
- In welchem Jahr eröffnete das von der Mafia finanzierte Hotelkasino „The Flamingo“ in Las Vegas?
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Matthew Calbraith Perry – Deutsches Museum – Berlin